13. April 2013

Naturnahe Ernährung

Da es nun eigentlich in manchen Regionen schon los geht mit der Wiesensaison und manche bestimmt nur Wiese füttern möchten schreibe ich hier mal was zur naturnahen Ernährung von Meerschweinchen.


 Naturnahe Ernährung

Die naturnahe Ernährung richtet sich immer daran was die wilden Verwandten fressen. Bei Meerschweinchen wären das: Kräuter, Gräser, Blätter, Blüten, Rinde und Samen der hiesigen Pflanzen. Wobei Gräser, Kräuter und Blüten den Großteil der Nahrung ausmachen. Blätter, Rinde und Samen werden nur in geringen Mengen gefressen. Samen können auch nur gefressen werden, wenn es sie in der Natur gibt, das wäre bei uns hauptsächlich in Richtung Herbst.
Wenn man also naturnah ernähren möchte, sollte man sich daran orentieren und möglichst naturnah füttern. Dazu können die wilden Verwandten jederzeit Fressen, deswegen sollte man Wiese auch so verfüttern, daß die Meerschweinchen jederzeit Wiese fressen können.

Ich selber verfüttere bei Meerschweinchen mehr Gräser als bei den Kaninchen, weil Meerschweinchen Gräser bevorzugen, jedenfalls konnte ich das beobachten. Die Kaninchen wiederum fressen nur im Winter mal Gräser, ansonsten fressen sie nur Kräuter. Allerdings auch wenn man Großteil Gräser verfüttert sollte man trotzdem einige verschiedene Kräuter anbieten. Ich würde sagen das man min. 5-7 Kräuter immer anbieten sollte mehr ist natürlich besser. Auch bei den Gräsern würde ich nicht nur eine Sorte verfüttern, sondern verschiedene z.B. Honiggras, Rispengras, Schilf und Knäulgras evt. auch ein Sauergras wenn man drankommt.
Blätter gebe ich ich nur wenige genauso auch Äste, da die nach meinen Erfahrungen wenn nur im Winter wirklich gefressen werden. Im Sommer werden Äste nie angerührt, Blätter nur teilweise und auch nur in geringe Mengen.
Sämerein gibt es hauptsächlich nur im Spät-/Sommer und Herbst. Samen von Gräsern (also die Ähren) gibt es natürlich auch früher, nur gefressen werden sie kaum. Im Herbst kann man z.B. selber Nachtkerzensamen ernten und spart auch Kosten, da man dann nicht zwingend diese Samen bestellen muss. Samen würde ich nur im Herbst und Winter wegen des erhöhten Energiebedarfs anbieten und auch nur in geringen Mengen, da die wilden Verwandtene davon keine Unmengen fressen.

Was man nach einiger Zeit merken kann bei dieser Ernährungsform ist das selektieren und die Selbstmedikation durch verschiedene Kräuter. Dieses Verhalten ist im Instinkt noch bei unseren Hausmeerschweinchen vorhanden, nur normalerweise brauchen sie den gar nicht und benutzen ihn somit auch nicht bzw. kaum, daher muss man sie erstmal langsam dazu bringen zu selektieren.
Also werden sie am Anfang nur wenig selektieren, doch wenn sie merken, dass es den ganzen Tag genug Wiese gibt werden sie anfangen zu selektieren und irgendwann können sie in der Regels sehr gut und sortieren dann jeden Krümel aus. Wenn es so ist sind sie optimal in der Lage auszuwählen, was ist fressbar und was nicht.
Die Selbstmedikation wird auch erst später geweckt als das Selektionsverhalten. Was man wissen sollte, auch Gift heilt in gewissen Mengen (Dosis). Daher sollte man nicht auf mögliche Giftpflanzen bzw. leicht giftige verzichten, wie z.B. Thuja (diese kann bei bestimmtem Schnupfen helfen). Bis sie dieses Verhalten gelernt haben, dauert es allerdings auch eine Weile. Wenn sie es können und die Möglichtkeit haben, heilen sie sich mit verschiedenen Pflanzen selber. Bei meinen Tieren beobachte ich soetwas auch. Bei "Matschkot" wird gerne Rotklee in größeren Mengen gefressen (sonst nur in geringen Mengen). Bei leichtem Niesen werden einige Blätter Thuja gefressen, die sonst liegen bleibt. Also sollte der Halter, der diese Ernährungsform praktiziert, nicht nur augenscheinlich unbedenkliche Pflanzen anbieten sondern auch leicht giftige/giftige. Hier gilt: Die Dosis macht das Gift! Denn eigentlich ist jede Pflanze in zu hoher Menge irgendwie schädlich.

Am Ende ist diese Ernährungsform meiner Meinung nach die beste Form die es gibt, weil man sich daran orientiert, was die wilden Verwandten fressen würde. Man versucht hierbei, sich so gut wie möglich sich an der Ernährung von Wildmeerschweinchen anzupassen.

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